Mary T. Smith
1904 bis 1995, USA
Mary T. Smith wurde in Copiah County im Süden Mississippis geboren und wuchs in einer Bauernfamilie, die keinen eigenen Grund und Boden besaß, auf. Schon als Kind litt sie an Hörproblemen, die soziale Kontakte verunmöglichten.
Bereits früh musste sie auf dem Land arbeiten. Vor diesem Hintergrund entwickelte sie eine starke kreative Ausrichtung zusammen mit einem bemerkenswerten Überlebenswillen. Schon früh zeichnete sie Figuren und Wörter in die Felder. Aber erst in hohem Alter begann sie ihre eigenen Vorstellungen der Schöpfung in Kunstwerke zu übertragen. Ihre Arbeiten erscheinen verschlüsselt, ebenso wie die Textfragmente, die sich mitunter darin finden. Der Pariser Galerist Christian Berst bezeichnet ihre Kunst als ‚eine Art graphischen Blues‘, die zwischen dem Menschlichen und dem Göttlichen oszilliert. Als Materialien verwendete sie Holzplatten und Blechreste, die sie sammelte, in Stücke zerlegte und mit billigen Farben bemalte. Trotz der zahlreichen religiösen Themen, wird ihr Werk heute als subversiv gedeutet. Sie lebte im Alter in einem bescheidenen Haus in Hazlehurst. Rund um dieses Haus stellte sie ihre Kunstwerke aus. Mary T. Smith gilt als eine der wichtigsten Repräsentantinnen der afro-amerikanischen Art Brut.
Schon Jean-Michel Basquiat hatte ihre Arbeiten in einer New Yorker Ausstellung entdeckt und war von ihr begeistert. Die Pariser Galerie christian berst art brut stellte viele Jahre später ihre Arbeiten aus und publizierte eine erste Monografie. Ihre Arbeiten befinden sich beispielsweise in der Collection abcd/Bruno Decharme, Frankreich, und in der Sammlung Steinke, Österreich. Mary T. Smith ist seit 2021 im Kontext der 921 Werke umfassenden "Donation d´Art Brut de Bruno Decharme" im Centre Pompidou, Paris, vertreten.
Ausgewählte Werke