Paul Amar
1919 bis 2017, Algerien/Frankreich
In Algerien mit französischen, katholischen und sephardisch-jüdischen Wurzeln geboren, war Paul Amar schon früh mit Armut, Verfolgung und Gewalt konfrontiert. Krieg, Widerstand und Gefängnis prägten seine Jugend. Gearbeitet hat er als Friseur, dann als Taxichauffeur für Touristen und Prostituierte.
Mit 50 Jahren, 1969, entdeckte er in einem Geschäft am Meer kleine, aus Muscheln hergestellte Figuren. Daraufhin begann er Tag und Nacht unaufhörlich, Objekte aus Muscheln und Krustentieren, die er mit Nagellack und Acrylfarben bemalt, zu schaffen. Mit der Zeit wurden seine Skulpturen immer grösser und bunter. So entwickelte er sich zu einem Meister der Skulpturen aus Muscheln, dem es gelingt, den schmalen Zwischenraum der Kunst jenseits von Kitsch mit seinem glitzernden und funkelnden Universum zu besetzen. Er kreiert Menschen, Tiere, Götter, Masken und Aquarien, aber auch sakrale Bauten. Paul Amars 2012 verstorbene Frau Rosie liebte seine Blumenbouquets und schämte sich ein wenig für die erotischen Werke. Das neue Art Brut-Museum ‚Oliva Creative Factory‘ in Portugal hat seinen Werken im Kontext der Sammlung Treger und Saint Silvestre, Portugal, einen permanenten Raum gewidmet. Paul Amar lebte und arbeitete in einem Vorort von Paris.
Ausgewählte Werke