Anton Dobay
1906 bis 1986, Deutschland/Österreich
Anton Dobay wurde in Frankenberg, Deutschland, geboren, war österreichischer Staatsbürger, lebte allein und galt als „,Einsiedler“.
Laut eigenen Angaben hat er als Schlossgärtner in der Steiermark und ab ungefähr 1960 im Weinviertel in der Nähe von Mistelbach gearbeitet. 1971 erlitt er einen Schlaganfall mit den Folgen einer halbseitigen Lähmung und einer Aphasie und wurde in das Niederösterreichische Landeskrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie Klosterneuburg in die Abteilung von Leo Navratil eingewiesen. Vermutlich hat sich Anton Dobay bis dahin nie künstlerisch betätigt. Von seinem 65. bis zu seinem 75. Lebensjahr zeichnete er unter der Anleitung von Leo Navratil regelmäßig und konsequent. Er verwendete Bleistift, Farbstifte und Wachskreiden. Seine Motive waren häufig abstrakt, oft auch Mischformen aus Tieren und Menschen. Er neigte dazu, seine Bilder zu umrahmen, Figuren kräftig zu konturieren und Flächen färbig auszuzeichnen. Seine künstlerische Tätigkeit wurde zu seinem wichtigsten Kommunikationsinstrument, da er sich sprachlich nicht mehr ausdrücken konnte. Seine Werke sind beispielsweise im Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien, in der Sammlung Rolf Röthlisberger, seit 2021 im Kunstmuseum Thurgau, Schweiz, der Sammlung Dagmar und Manfred Chobot, Österreich, und der Sammlung Helmut Zambo, Deutschland/Österreich, vertreten.
Ausgewählte Werke