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Pearl Blauvelt

1893 bis 1987, USA

Pearl Blauvelts Vorfahren waren ursprünglich aus Holland in den Bundesstaat New York, in die Gegend des Hudson Rivers, emigriert.

Ihre Familie zählte zu den Gründern der ‚First Dutch Reform Church‘ aus dem Jahr 1694. Über ihr Leben ist wenig bekannt. Pearl Blauvelts rund 800 Zeichnungen wurden in einer alten Holzschachtel in einem zu restaurierenden Haus aus dem 19. Jahrhundert im Nordosten Pennsylvanias gefunden. Dieses Haus war beinahe 50 Jahre unbewohnt gewesen. Es gab kein fließendes Wasser, keine Leitungen und keine Zentralheizung. Pearl Blauvelt hatte dort vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die 1950er Jahre gewohnt. Sie wurde von Dorfbewohnern die ‚Village Witch‘ genannt. Als sie nicht mehr ohne Unterstützung leben konnte, übersiedelte sie in ein betreutes Wohnheim in der Nähe, wo bis zu ihrem Tod blieb. Die Zeichnungen wurden dann später von New Yorker Künstlern zufällig entdeckt. Raw Vision widmete ihr 2002 ein Porträt. Dessen Autoren Donna und Dennis Corrigan deuten Pearl Blauvelts Zeichnungen als Chroniken ihres Privatlebens. Sie sehen diese als unschuldige viktorianische Alltags-Erinnerungen oder Bedürfnisse einer Frau, die eine Außenseiterin der Gesellschaft war. Die Motive in den Zeichnungen, die vermutlich in den 1940er Jahren entstanden, sind Kleidungsstücke, Möbel, Menschen, Geldscheine und Landschaftsdarstellungen aus ihren Lebenswelten. Für ihre zarten Bleistift- und Farbstiftzeichnungen verwendete sie liniertes Notizpapier, Kuverts und Papiertaschen.

Ihre Arbeiten finden sich im Museum of Modern Art in New York, im The Museum of Everything und in der Sammlung von Gerhard und Karin Dammann, Schweiz.Pearl Blauvelt ist seit 2021 im Kontext der 921 Werke umfassenden "Donation d´Art Brut de Bruno Decharme" im Centre Pompidou, Paris, vertreten.

 

Ausgewählte Werke

 

 

© Hannah Rieger
Alle Rechte vorbehalten

Alle Fotos (Räume und Kunstwerke): Maurizio Maier
Konzept & Layout: VISUAL°S