Leoš Wertheimer
1956 bis 2018, Tschechische Republik
Leoš Wertheimer interessierte sich bereits als Kind für Lokomotiven und Züge und besuchte eine Schule, die auf Technik und Fahrzeuge spezialisiert war. Danach arbeitete er lange bei der tschechischen Bahn. Diese berufliche Tätigkeit musste er aufgrund psychischer Probleme aufgeben. 1997 begann er, angeregt durch einen Therapeuten, zu zeichnen.
Mission des Künstlers waren Lokomotiven, die auch Reisen und Freiheit symbolisieren. Sein Oeuvre besteht aus rund 600 Zeichnungen von Lokomotiven, die in der Vergangenheit real gefahren waren. Er beendete die Serie, nachdem er keine neuen Lokomotiven mehr fand. Über die jeweilige Lokomotive zeichnete er Namen und Bahnlinie als Titel des Bildes. Manchmal bezog er auch Bahnhöfe oder die Umgebung mit ein. Er verwendete Bleistift und Farbstifte auf Packpapier. Leoš Wertheimer nummerierte seine Zeichnungen und gab die jeweilige Zahl als „Opus" an.
Seine Arbeiten waren seit 2005 immer wieder in New York von der Cavin-Morris Gallery ausgestellt, 2009 auch auf der Outsider Art Fair. Unter dem Titel „Lokomotiven unter grünem Himmel" widmete ihm 2016 die galerie gugging gemeinsam mit Leopold Strobl eine Ausstellung mit Katalog. Diese Ausstellung war ein Höhepunkt seiner künstlerischen Laufbahn. Johann Feilacher zeigte 2022/2023 in seiner letzten Ausstellung als künstlerischer Leiter des museum gugging in „brut favorites.! feilacher's choice" einige Arbeiten Wertheimers. Sechs Zeichnungen wurden im gleichnamigen Museumskatalog publiziert.
Seine Arbeiten finden sich beispielsweise in der Sammlung Pavel Konečny, Tschechien, in der Sammlung Treger und Saint Silvestre, Portugal und der Sammlung von Johann Feilacher, Österreich.
Ausgewählte Arbeiten