Johann Hauser
*1926 bis 1994, Österreich
Johann Hauser wurde 1926 in Bratislava geboren und kam in seiner Kindheit in ein Übersiedelungslager nach Niederösterreich.
In den 1950er Jahren wurde er wegen einer bipolaren Störung und einer intellektuellen Behinderung in die Heil- und Pflegeanstalt in Maria Gugging eingewiesen. Leo Navratil entdeckte sein besonderes künstlerisches Talent und förderte ihn. Ab 1981 lebte er im Haus der Künstler. Johann Hauser begann vermutlich 1958 zu zeichnen. Sein Lebenswerk umfasst rund 1600 Zeichnungen. Er zählt zu den bedeutendsten Gugginger Künstlern und zu den Stars der Art Brut. Auch Jean Dubuffet war von ihm begeistert. Charakteristisch für seine überwiegend mit Farbstiften produzierten Zeichnungen ist deren intensive Buntheit. Sein Lieblingsmotiv waren Frauen. Seine Themen sind einfach und klar und inspiriert durch Erinnerungen, Wunschträume und Ängste.
Das heißt, er übersetzte vor allem emotionale Inhalte in Form und Farbe auf Papier auf einmalige und unverkennbare Weise. Er konnte nicht schreiben und lesen, daher zeichnete er seine Signatur, die sehr unterschiedlich ausfiel. Auch seine Druckgrafik ist von Bedeutung, er zählt nach Johann Feilacher zu den wichtigsten Radierern des 20. Jahrhunderts. Johann Hauser reiste gerne zu seinen Ausstellungen bis nach New York.
Seine Arbeiten finden sich in fast allen großen Art Brut-Sammlungen der Welt. Johann Hauser ist seit 2021 im Kontext der 921 Werke umfassenden "Donation d´Art Brut de Bruno Decharme" im Centre Pompidou, Paris, vertreten.
Ausgewählte Werke